Die Hövelsenner Kapelle erinnert an die Bewohner des Hövelhofer Ortsteils Hövelsenne, der im letzten Jahrhundert fast vollständig dem heutigen Truppenübungsplatz Senne weichen musste.
Der Bau ist ein Maßstab verkleinerter Nachbau der früheren St. Josephs-Kirche, die 1974 endgültig aufgegeben werden musste und später gesprengt wurde. Die Fensterfragmente, eine Bodenfliese und einige Steine der alten Kirche bilden den inneren Kern der neuen Kapelle.
Die eingravierten Namen auf den Pflastersteinen vor dem Gebäude stehen für die 135 früheren Hofstellen, deren Bewohner nach Mecklenburg, ins Rheinland oder direkt nach Hövelhof umgesiedelt
wurden.
Die Geschichte des Ortsteils Hövelsenne und seiner Kirche begann durch die Ansiedlung im 17. Jahrhundert.
Im Jahr 1923 wurde aus Spenden und Eigenleistung die St. Josefs Kirche erbaut.
Die Kirche war bis zum Jahr 1974 Ort des Gebets, des Innehaltens und des Zusammenfindens.
Nachdem der Ortsteil Hövelsenne schon seit den frühen Kriegsjahren durch die Umsiedlungspläne aufgrund der Erweiterung des Truppenübungsplatzes betroffen war, wurden diese Pläne nach dem Krieg nach
langem Ringen auf beiden Seiten durchgesetzt. 135 Familien verloren ihre Heimat und mußten umsiedeln. Die letzte Messe wurde in Hövelsenne 1974 gefeiert, 1985 wurde die Kirche zu jedermanns Entsetzen
gesprengt. Heute erinnern ein Gedenkstein und ein Schuttberg auf dem Truppenübungsplatz an die Stelle, an welcher die Kirche stand.
Die Möglichkeit, nach Hövelsenne zu kommen und an der alten Stelle zu beten und sich zu erinnern, ist im Laufe der Zeit immer schwieriger geworden. Es ist nur mit einer Ausnahmegenehmigung und in kleinen Gruppen mit entsprechender Führung möglich.
Der Ortsteil Hövelsenne lebt aber immer noch in den Herzen der Hövelsenner weiter.
Aus diesem Grund errichtete der Förderverein Hövelsenner Kapelle e.V. die Gedenkkapelle, einen Ort der Erinnerung und des Gedenkens, der frei für alle jederzeit zugänglich ist.
Die Kapelle wurde durch Spenden und Eigenleistung erstellt, ebenso wie die St. Josefs Kirche 1923. Das Äußere lehnt sich an das Aussehen der St. Josefs Kirche an. Die Ausrichtung der Kapelle ist identisch mit der alten Ausrichtung der St. Josefs Kirche sein.
Auch der Standort ist mit Bedacht gewählt. Dieser Standort liegt an derselben Straße, in Sichtweite zu dem alten Standort der Kirche. Es ist der nächstgelegene Ort an der Grenze des Truppenübungsplatzes auf dem alten Gebiet des Ortes Hövelsenne. Es gibt keinen besseren Standort, welcher die emotionale und sichtbare Nähe annähernd widerspiegelt.
Besuchen Sie die kleine Kapelle am Ortsrand von Hövelsenne!